Sie wollen Gold, keine Pelze

Pelzjacken und -mäntel an einer Kleiderstange.
Sie wollen Gold, keine Pelze
Die Polizei ermittelt gegen einen Mann, der im Verdacht steht, wohlhabende Menschen zu betrügen: Er sucht angeblich Pelze, will aber tatsächlich Kasse machen mit Gold.

Pelze sind out und außerdem der Mode unterworfen. Damals ziemlich teuer, heute kaum noch von Wert, aber trotzdem zu schade zum Wegwerfen! Da kommen Zeitungsinserat, Werbezettel oder die Werbung im Internet genau richtig: „Pelzankauf zu Hause – biete Höchstpreise“.

Lockangebote

Die Inserenten nehmen dieses Lockangebot als „Türöffner“. Denn wo Pelze im Schrank hängen, da liegt oft auch Gold. Wenn sie bei ihren Opfern zu Hause sitzen - angeblich um die Pelze zu begutachten - fragen sie nach „altem Schmuck“ und machen einen „schönen Komplettpreis“. Überrascht von diesem Angebot lassen sich Verkäufer ohne weitere Recherchen überrumpeln. Die Aufkäufer täuschen ihre Opfer über den wahren Wert und legen viel zu wenig Geld auf den Tisch. So verhielt es sich auch in einem Lüdenscheider Fall. 

Ein Ehepaar einigte sich mit einem 40-jährigen Dortmunder auf einen Kaufpreis. Erst nach dem Geschäft überkamen die Lüdenscheider Zweifel. Sie erstatteten Anzeige bei der Polizei. Der Käufer hoffte offenbar, noch mehr Gold abstauben zu können. Vor einer Woche kam er wieder. Diesmal wartete die Kripo im Nebenzimmer. Inzwischen weiß die Polizei von rund einem Dutzend ähnlich gelagerter Fälle und ermittelt wegen gewerbsmäßigem Betrug.

Hinweise auf Betrug

Die Seriosität solcher Angebote lässt sich schwer einschätzen. Ein paar Indizien deuten jedoch darauf hin, dass Verkäufer betrogen werden sollen: Kennt sich der Interessent überhaupt aus mit Pelzen? Überraschend hohe Angebote im dreistelligen Bereich deuten darauf hin, dass er an ganz anderen Dingen interessiert ist. Wenn er den Pelz nur dann kaufen will, wenn er gleichzeitig auch Gold erwerben kann, dann sollten Verkäufer sehr vorsichtig sein. Dasselbe gilt, wenn der Aufkäufer sein Gegenüber unter Zeitdruck setzt, weil er angeblich den guten Preis „nur heute“ bieten kann. Die Polizei rät: Lassen Sie sich amtliche Ausweise zeigen! Holen Sie Zeugen dazu, wenn hochwertige Gegenstände verkauft werden sollen. Schließen Sie einen schriftlichen Vertrag ab.

Wohin mit alten Wertsachen?

Wer tatsächlich Schmuck, Münzen, Gold oder andere Edelmetalle verkaufen möchte, sollte sich an örtliche Händler oder Fachleute wenden und mehrere Angebote einholen. Ist der Aufkäufer stadtbekannt und alt-eingesessen? Auch ein Blick auf aktuelle Goldpreise im Internet kann helfen. Schmuckstücke oder Münzen erfordern für Laien schon mehr Recherchearbeit.

 

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110