Seit vielen Jahren organisiert das Team der Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizeibehörde Steinfurt den sogenannten Crash-Kurs. Jedes Jahr werden sämtliche Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 zu dieser sehr emotionalen Veranstaltung, die von der Polizei NRW ins Leben gerufen wurde und mittlerweile in zahlreichen Behörden umgesetzt wird, eingeladen.
Worum geht es?
Beim Crash-Kurs werden die jungen Menschen mit schweren Verkehrsunfällen konfrontiert. Bei jedem dieser Unfälle im Kreis Steinfurt kamen junge Menschen ums Leben. In den Veranstaltungen berichten Ersthelfer, Polizisten, Sanitäter, Notärzte, Seelsorger und auch Angehörige von Unfallopfern aus erster Hand von ihren Erlebnissen mit dem tragischen Unfall.
Der Crash-Kurs soll aufrütteln. Deshalb sind die Schilderungen etwa vom Geschehen am Unfallort detailliert und es werden teils drastische Bilder zum Beispiel von Autowracks gezeigt. Beides beeindruckt die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer sichtlich.
Vermeidbare Risiken
Es geht darum, zu zeigen, wie wichtig es ist, voll konzentriert, ohne Ablenkung und unter Einsatz von Vernunft und Verstand am Steuer zu sitzen. Vermeidbare Risiken wie Alkohol, Drogen, eine zu schnelle oder riskante Fahrweise oder die Nutzung des Handys sollten unbedingt ausgeschlossen werden. Zur eigenen Sicherheit – und zur Sicherheit der Mitfahrenden.
Zum Nachdenken anregen
Hinzu kommt: Einer Studie zufolge sind bei jedem Unfalltoten bis zu 113 Menschen unmittelbar davon betroffen. Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Helfer vor Ort – um nur einige zu nennen. Ein Unfall mit Todesfolge ist schrecklich. Damit sich Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren dieser enormen Tragweite bewusst werden, ist der Crash-Kurs so drastisch.
Denn: Bei Computerspielen startet man einfach neu – auf der Straße gibt es keine zweite Chance, kein zurück auf Start. Der Crash-Kurs soll berühren und zum Nachdenken anregen. Damit weniger junge Menschen bei Unfällen verletzt werden oder gar sterben.
Ausführliche Vor- und Nachbereitung
Wichtig ist: Der Crash-Kurs wird in den Schulen ausführlich mit den Lehrkräften vor- und nachbereitet. Die Schülerinnen und Schüler wissen, was sie erwartet. Wer nicht hingehen möchte oder sollte, muss nicht teilnehmen. Und wer während der Veranstaltung nicht mehr zuhören kann oder möchte, kann den Saal jederzeit verlassen. Vor Ort stehen Notfallseelsorger für Gespräche zur Verfügung, falls das gewünscht ist.